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Natter Records
Dr. Johann Pfennich, Gynäkologe und
Audioperfektionist fordert am Audiosektor Ungewöhnliches und Qualitätsvolles.
Seine Technik besteht aus einem selbstgebauten Grenzflächenmikrophon samt Mikrophonverstärker
und einem Datenrecorder. Alles andere ist „know how“, z. B. die Position der
Musiker im Raum, ihre Abstände untereinander und zum Mikrophon. Wenn diese
Geometrie feststeht, wird aufgenommen, es entsteht ein „Naturklang“ ohne
weitere Nachbesserung oder Synthese. Das ist aber nur möglich, wenn diese
Philosophie von den Musikern geteilt wird.
Ein kongenialer Partner ist der Saxophonist und
Kardiologe, Dr. Dieter Pätzold. Die beiden Ärzte kreierten 1990 das Plattenlabel „Natter Records“, Markenzeichen des
Labels ist die Äskulapschlange als Symbol der Heilkraft. Mit Dr. Dieter Pätzold
entstanden Einspielungen mit dem von ihm gegründeten Grazer Saxophonquartett, dem ältesten Saxophonquartett Österreichs.
Mit dem Grazer Domorganisten Emanuel Amtmann entstand die weltweit erste CD für Saxophon und
Orgel. Es folgten Einspielungen mit Klavier und unterschiedlichen Besetzungen
bis zur Familienmusik Camerata Pätzold
in der Besetzung Violine, Saxophon, Klavier und Kontrabass. Die Tonträger enthalten
neben originellen Transkriptionen sehr viel Originalliteratur mit Saxophon
heimischer Komponisten die auf Anregung von Dieter Pätzold entstanden ist.
„Camerata Pätzold“ - Familiäres Musizieren
Die „Camerata Pätzold“ ist eine Familienmusik. Das ruft
vielleicht die akustische Vorstellung von Klängen hervor, welche in der
„guten Stube“ auf „ländlichen Instrumenten“ wie Hackbrett, Harfe und vielleicht
Okarina von Eltern und Kindern zur eigenen Freude dargebracht werden. Nun –
was bei solchen Ensembles oft besticht, das zeichnet auch die „Camerata
Pätzold“ aus: das herzhafte Zusammenspiel; da weiß jedes Mitglied Bescheid
über die Art und Weise, wie die Anderen musizieren, atmen, phrasieren. Und so
wird jedes Stück mit einem Herzen und einer Seele interpretiert.
Das Programm der CD
zum Zehnjahresjubiläum widmet sich österreichischer Musik. Hervorzuheben
ist da besonders das Bemühen um Zeitgenössisches: Werke von Franz Zebinger
und Viktor Fortin, sowie Ivan Eröd belegen die Vielfalt des Komponierens hierzulande,
was zudem bedeutet, dass die Musizierenden dem jeweiligen zeitgenössischen
Stil Genüge tun müssen – und das gelingt ganz selbstverständlich.
Bei Arrangements von Johann Strauß und Franz Lehár - für
die Klangmöglichkeiten der Camerata -
vermisst man oft die feinsinnige Polyphonie, welche diesen Stücken
soviel Flair gibt, allerdings lässt sich hier darauf hinweisen, dass schon die
frühesten Adaptionen solcher Musik für jedwelche „Salonbesetzungen“
allenthalben auf das Wesentlichste beschränkten. Immerhin war und ist dergleichen
eine Möglichkeit, dass Mitglieder kleiner Ensembles große Musik dieser Art
selbstspielend erleben können. Und insoferne wird hier gleichsam historisch
musiziert und dies mit der Möglichkeit zu eigenem Engagement.
Vielfältig ist der Klang: Violine, Klavier,
Kontrabass und - ein sehr den
Gesamtklang prägendes - Saxophon sorgen für aparte
Mischungen.
Valentina Pätzold Violine, Dieter Pätzold Saxophon,
Fiona Fortin Klavier,
Raphael Pätzold Kontrabass
Alles in Allem: viel Herz
und viel Freud!
Johannes Leopold Mayer rohrblatt · 31 (2020) ·
Heft 2